Celler Infoline gegen Aids stellt sich neu auf

aus der Celleschen Zeitung

Infoline stellt sich neu auf

Am 30.09.2015 berichtete die Cellesche Zeitung über eine Spendenübergabe der Stiftung Hannoversche Volksbank an die Infoline Celle.

Der Wortlaut des Artikels:

Celler „Infoline“ gegen Aids stellt sich neu auf

  CELLE. Schon seit Jahren ist die HIV-Infektionsrate wieder leicht ansteigend. Und es scheint, als interessiere das niemanden mehr. „In den 80er Jahren waren HIV und Aids noch ein wirklich großes Thema. In der Öffentlichkeit, in jeder Zeitung gab es Diskussionen“, so Ulrich Mennecke, Diplom-Pädagoge bei der Infoline der niedersächsische Aids-Hilfe in Celle.

  Im Laufe der Zeit habe die Aufmerksamkeit für die tödliche Krankheit allerdings kontinuierlich abgenommen. „Die Leute meinen, dass die Infektionsrisiken verschwinden, nur weil das Thema einmal in der Öffentlichkeit war“, erklärt Mennecke weiter. Jährlich etwa 3500 HIV-Neuinfektionen in Deutschland sprächen jedoch eine andere Sprache. So reiche es nun einmal nicht, die Thematik nur kurz anzuschneiden. Die Mitarbeiter der Infoline wünschen sich dementsprechend eine Art der Aufmerksamkeit, die auch über Großevents wie den Weltaidstag hinausgeht. Zumal sich an der Stigmatisierung der Betroffenen rein gar nichts geändert habe.

  Daher soll in Celle ein neuer, größerer Anlauf gestartet werden, um die Krankheit wieder in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Mennecke will dabei „ein realistisches Bild von HIV vermitteln“. Bei diesem Vorhaben erhält er nun Unterstützung von der Stiftung Hannoversche Volksbank, deren Verantwortliche einen Scheck über 3000 Euro überreichten. Gisbert Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, dazu: „Wir möchten gerne zu der Arbeit der Infoline beitragen. Es kann nicht sein, dass Aids und HIV-Infektionen aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit verschwinden.“

  Dankbar nahmen Mennecke und Imke Schmieta, Landesgeschäftsführerin der Niedersächsischen Aidshilfe, den Scheck entgegen und erklärten einstimmig, dass das Geld gut gebraucht werden könne. Denn „allein aus kommunalen Fördermitteln lässt sich die Betreuungs- und Präventionsarbeit nicht finanzieren“, betont Schmieta. Mit den neuen Mitteln könne nun insbesondere die Präventionsarbeit vorangetrieben werden: „Wir verteilen Kondome, wir drucken Flyer. Das kostet natürlich Geld.“

  Außerdem soll das aktuelle Team der Infoline um weitere ehrenamtliche Helfer aufgestockt werden. Willkommen ist ein Jeder, sofern er denn eine offene Weltanschauung mitbringt. „Homophobe Menschen können wir zum Beispiel schlecht gebrauchen. Schließlich sind drei Viertel der Menschen, die wir betreuen, homosexuell.“ Vorwissen sei hingegen nicht erforderlich, da eine entsprechende Ausbildung geboten werden könne.

Falls Sie Interesse an einem Engagement oder Fragen zum Thema haben, kontaktieren Sie bitte die Celler Aids-Infoline unter Tel. (0177) 3947472 oder besuchen Sie www.celle-aidshilfe.de (gus)

(Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Celleschen Zeitung)