SVeN kommt: Schwule Vielfalt erregt Niedersachsen

Innovatives Netzwerk für schwule Gesundheit und Prävention

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Hannover. Auf der heutigen Pressekonferenz startete Sozialstaatssekretär Jörg Röhmann „SVeN“ - in ganz Niedersachsen und im Internet. „Schwule Vielfalt erregt Niedersachsen“ – kurz SVeN - ist ein neues landesweites Netzwerk, an dem sich bereits 22 Organisationen beteiligen. Neben den zwölf regionalen Aidshilfen sind Vereine, Gruppen, Stammtische, aber auch der Öffentliche Gesundheitsdienst für die Prävention im schwulen Bereich aktiv. Initiator und Träger von SVeN ist der Landesverband der Niedersächsischen AIDS-Hilfe e.V. (NAH).

Ziel ist es, die Zahl der HIV Infektionszahlen weiterhin niedrig zu halten und die sexuell übertragbaren Krankheiten einzudämmen. Mit dem Start von „SVeN“ reagiert die NAH auf die gestiegenen Herausforderungen im Bereich schwuler Prävention und den veränderten Lebenswelten: Nur wer zeitgemäß ist und bleibt, wird von seiner Zielgruppe wahrgenommen. Dazu besteht das Angebot nicht allein in der HIV-Prävention. SVeN öffnet sich mit seinen Themen und stellt sich aktuellen Fragen zur schwulen Gesundheit, allgemein zu sexuell übertragbaren Krankheiten, Schutzstrategien, aber auch zu schwulenpolitischen Themen und Lebensweisen.

Zur Umsetzung wurden neue Kooperationspartner außerhalb von Aidshilfestrukturen motiviert.

Sozialstaatssekretär Jörg Röhmann erklärte zum Start:

„Die HIV-Prävention wird ihren hohen Stellenwert beibehalten. Wir alle müssen weiter daran arbeiten, Prävention passgenau und zielgruppenspezifisch zu gestalten. Dazu gehört es auch, Strategien und Erreichtes immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und - wenn nötig - zu verändern. Mich beeindruckt, was mit einer Fördersumme von 15.000,-- EURO erreicht werden kann, nämlich die Implementierung der Kampagne „SVeN“. Der neue strategische Ansatz überzeugt mich. Besonders hat mich beeindruckt, dass es dazu keine Vorgaben aus der Verwaltung gab, sondern dass die Niedersächsische Aidshilfe diesen breit angelegten innovativen Prozess selbst entwickelt hat.“

Prof. Dr. Matthias Stoll vom Vorstand der NAH führte aus:

„SVeN kommt – nicht zu früh und nicht zu spät. Wem es gelingt, interessant zu sein und zu wissen, was die Zielgruppe will, der wird erfolgreich sein. Nur dann ist auch Prävention erfolgreich.

Mit der strukturellen und inhaltlichen Neuausrichtung des neuen Präventionsnetzwerks SVeN wollen wir zeigen, dass wir das bisher stets niedrige Niveau beim Infektionsgeschehen halten können.

Weltweit und auch innerhalb von Europa ist Deutschland faktisch eines der erfolgreichsten Länder in der HIV-Prävention. Und innerhalb Deutschlands ist Niedersachsen ein Bundesland mit besonders niedriger Anzahl neuer Infektionsfälle. Es ist somit nicht nur ein herausragender Erfolg sondern inzwischen weltweit eine Besonderheit, dass die HIV-Infektion auch nach mehr als dreißig Jahren bei uns nicht viel gleichmäßiger und damit auch viel stärker alle Bereiche der Bevölkerung trifft.

Dieser Erfolg konnte nur erreicht werden, weil hierzulande die von der HIV-Infektion besonders häufig betroffenen homo- und bisexuellen Männer so umfassend in partizipative Präventionsarbeit integriert werden konnten. Deswegen ist SVeN auch ein starkes Signal, dass wir unsere Hauptzielgruppe nicht aus den Augen verlieren werden.“