HIV- und Syphilis-Testwochen für schwule und bisexuelle Männer

Ministerin Rundt übernimmt Schirmherrschaft

Sven Test

Hannover. Vom 1. bis zum 31. Oktober 2014 organisiert das Präventionsnetzwerk „SVeN – Schwule Vielfalt erregt Niedersachsen“ Testwochen für HIV und Syphilis, die sich gezielt an schwule und bisexuelle Männer richten.

30 Gesundheitsämter, Aidshilfen und andere Präventionseinrichtungen bieten flächendeckend in Niedersachen, Hamburg und Bremen niedrigschwellige und anonyme Beratungen und Tests an. Alle Angebote sind unter www.svenkommt.de/testwochen aufgelistet.

Die Testwochen stehen unter der Schirmherrschaft der niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt und werden in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) durchgeführt. Weitere Kooperationspartner in Hamburg (Hein & Fiete, AIDS-Hilfe Hamburg) und in Bremen (Gesundheitsämter Bremen und Bremerhaven) sind mit eingebunden.

„Die Kooperation zwischen dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und den Aidshilfen als Nicht-Regierungsorganisationen ist vorbildlich“, so Rundt. „Auf diese Weise können wir in Niedersachsen schwule und bisexuelle Männer flächendeckend mit der Beratung erreichen, die zusammen mit den Tests angeboten wird. Dieses über die Landesgrenzen hinweg aufgestellte Test- und Präventionsangebot ist wegweisend.“

Fokus auf Syphilis

Syphilis (auch bekannt als Lues oder „Harter Schanker“) ist eine äußerst ansteckende sexuell übertragbare Infektion (STI), die bei allen sexuellen Praktiken übertragen werden kann.

Kondome und Gleitgel schützen zwar zuverlässig vor einer HIV-Infektion, jedoch nicht besonders gut vor anderen STIs, insbesondere Syphilis. Andreas Paruszewski, Landeskoordinator von SVeN, empfiehlt daher: „Wenn jemand wechselnde Sexpartner hat, sollte er jährlich einen STI-Check machen lassen. Bei mehr als zehn unterschiedlichen Sexpartnern pro Jahr empfehlen wir den Test sogar alle sechs Monate.“

Laut Robert-Koch-Institut (RKI, Epidemiologisches Bulletin, Nr.44/2013, www.rki.de) steigen die Syphilis-Meldezahlen seit 2010 an. 2012 wurden bundesweit 4.410 Fälle gemeldet, davon 4.110 bei Männern (93%). Bei allen Männern mit Angaben zum Infektionsrisiko lag der Anteil an Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), bei fast 82%. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Reinfektionen bei MSM im Laufe der letzten 10 Jahre fast verdoppelt. Dies weist laut RKI darauf hin, dass es Gruppen von MSM gibt, die sich wiederholt mit Syphilis infizieren und die Verbreitung unter MSM erleichtern.

Syphilis und HIV

Syphilis erhöht das Risiko einer Ansteckung mit HIV – umgekehrt kann HIV eine Infektion mit Syphilis begünstigen. Bei Menschen mit HIV verläuft die Syphilis häufig schwerer und muss intensiver behandelt werden. Daher empfehlen Aidshilfen und Gesundheitsämter, sich regelmäßig auf Syphilis und andere STIs testen zu lassen.

Eine Syphilis wird häufig nicht erkannt, da sie ohne Symptome verlaufen kann, diese nicht bemerkt werden oder von allein wieder verschwinden. Bei Nichtbehandlung führt die Syphilis in der Regel zu schweren Gesundheitsschäden. Ein Bluttest erkennt die Syphilis in jedem Stadium. Syphilis ist mit Penicillinen gut heilbar.

Weitere Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen, den beteiligten Projekten, Testangeboten, Adressen und Termine findet man unter www.svenkommt.de.

Kontakt / Ansprechperson:

Andreas Paruszewski (V.i.S.d.P.)

SVeN-Landeskoordinator und stellv. Geschäftsführung, Nds. AIDS-Hilfe Landesverband e.V.

Telefon: 05 11 / 306 87 87, paruszewski@niedersachsen.aidshilfe.de